First Responder in Kirchberg

Von der Gemeinde finanziert, vom ehrenamtlichen Engagement junger Feuerwehrler getragen, wird die First-Responder-Gruppe Kirchberg (v.l.): Bürgermeister Dieter Neumaier, Kommandant Martin Grandinger, Florian Müller, Daniel Nowack, Claudius Höllinger, Manuel Obermaier, Stefan Adelsberger, Dominik Bauer, Robert Retzer und zweiter Bürgermeister Martin Strobl.

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Unter zwölf Minuten sollte die Frist, bis Rettungskräfte am Einsatzort eintreffen, liegen. Im Gemeindegebiet Kirchberg wird dies zu gerade einmal 66,2 Prozent erreicht, wie ein Gutachten von 2018 dokumentiert.

„Sowohl mir, als auch unserem Feuerwehrkommandanten Martin Grandinger ist diese Unterversorgung seit längerer Zeit ein Dorn im Auge“, erklärte Bürgermeister Dieter Neumaier und gemeinsam reagierte man: Acht Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg ließen sich in einem zweiwöchigen Sanitätskurs über 82 Stunden zu einer First Responder-Einsatzgruppe ausbilden und sind seit Mitte Juli als Ersthelfer einsatzbereit.

Damit wird die professionelle Ersthilfeversorgung nicht nur in Kirchberg, sondern ebenso in den angrenzenden Gemeinden, dazu zählen auch Buch am Erlbach und Vilsheim in Niederbayern, erheblich verbessert. Circa zehn Kilometer misst der Einsatzradius der Gruppe. Die Alarmierung erfolgt stets gemeinsam mit dem Rettungsdienst, ausgehend von der Integrierten Leitstelle Erding. Von ihrem Feuerwehrhaus in Arndorf rücken dann immer mindestens zwei First Responder mit dem neuen Mehrzweck-Pickup aus.

„Wir sind Wochentags von 18 Uhr bis sechs Uhr morgens am Folgetag in Alarmbereitschaft, am Wochenende durchgängig von Freitag 18 Uhr bis Montag, sechs Uhr. Sollte außerhalb dieser Zeiten ein Alarm eingehen, versuchen wir selbstverständlich auch, möglichst schnell, mit mindestens zwei Mann vor Ort zu sein“, erklärte Kommandant Grandinger. Von der Versorgung von Verletzungen bis zur Reanimation mit dem eigenen Defibrillator kann dann erste Hilfe geleistet werden.

Etwa 8.000 Euro investierte man in die Ausbildung und Ausstattung der ehrenamtlichen Feuerwehrler, eine freiwillige, nicht von offiziellen Stellen bezuschusste Leistung der Gemeinde. Um die Kosten zu decken, die mit dem Unterhalt – beispielsweise der medizinischen Ausrüstung – weiterlaufen, kamen 4.000 Euro vom Feuerwehrverein. Etwa 2.500 Euro wurden über Spenden von ortsansässigen Gewerbebetrieben und Privatpersonen aufgewendet.

Mit Geld ist dieser Ausbau der Sicherheit der Bürger aber nicht aufzuwiegen, gleich in der ersten Nacht kam es zum Ersten Einsatz der Gruppe. „Es gab sogar Bereiche in der Gemeinde, bei denen immer klar war, dass die Zwölf-Minuten-Frist durch den etablierten Rettungsdienst kaum eingehalten werden kann. Die neue First-Responder Gruppe ist also ein Riesengewinn für uns“, bedankte sich Dieter Neumaier bei Martin Grandinger und jedem einzelnen Mitglied. Ihnen wurde meist von den Arbeitgebern unter Lohnfortzahlung die Teilnahme am Kurs ermöglicht, hinzu bringen sie ihr grundlegendes Engagement, Menschen ehrenamtlich zu retten und dafür in ständiger Bereitschaft zu sein.